top of page

Die Qis in der TCM

In der TCM arbeiten wir viel mit Qi. Wir versuchen durch die Akupunktur/Akupressur das Qi im Fluss zuhalten, zu bewegen etc.. Aber von welchen Qi reden wir bei der Behandlung und warum tun wir dies?

Eine wichtige Essenz ist das „Jing“

Das Jing hat seinen Sitz in der Niere und wird dort gespeichert. Es setzt sich zusammen aus der Vorhimmelsessenz + dem vorgeburtlichen Jing + der Nachhimmelsessenz und dem nachgeburtlichen Jing. Die Vorhimmelessenz beinhaltet aus unserer westlichen Erkenntnis unsere Erbanlage und unsere Gene. Also was wir bei der Geburt schon in uns tragen. Bei der Nachhimmelsessenz handelt es sich um die Essenz welches wir durch unsere Nahrung aufnehmen und dieses pflegt die Vorhimmelsessenz. Der Energierspeicher Vorhimmelsessenz ist nicht dauerhaft mit der gleichen Energie ausgestattet, im Laufe des Lebens wird die Energie schwächer und kann nicht mehr aufgefüllt werden. Somit gilt es diesen Speicher des vorgeburtlichen Jing sorgsam umzugehen, es zu schützen, zu wahren, zu hegen und zu pflegen.


Das Yuan Qi

Aus dem Jing wird das Yuan Qi (Ursprungs-Qi) extrahiert. Das Ming Men liefert hier die nötige Energie für diesen Vorgang, welches zwischen Nieren eingeordnet ist.

Die enge Beziehung des Yuan Qi zum Jing besteht so weit, dass es auch Yung Jing bezeichnet wird. Das Yuan Jing kennt zwei Essenzen: die Vorhimmelessenz und die Nachhimmelessenz und ist demnach Qi gewordene Essenz. Es ist die anreizende Energie für weitere Qi Transformationen die im San Jiao = in Magen und Milz und im oberen San Jiao = Lunge und Herz erfolgt. Das Yuan Qi ist an der Blutbildung teilnehmend. Die ist nichts neues wurde aber in der westlichen Medizin viel später entdeckt, denn heute wissen wir das in der Niere produzierte Hormon Erythropoietin die Bildung der Erythrozyten während der Hämatopoese fördert.

Im Köper verteilt wird das Yuan Qi über das San Jiao. So gelangt das Yuan Qi zu seinen Organen und Leitbahnen. An bestimmten Punkten tritt das Yuan Qi wie ein Sprudel auf dem sogenannten Yuan-Quell-Punkt. Über diesen Punkt kann eine Behandlung besonders Einfluss nehmen. 


Gu Qi

Der Magen ist bekannt als Hohlorgan. Dieser wird mit Nahrung gefüllt, umfasst diese und fungiert als Gärkammer. Seine Hauptaufgabe ist das empfangen von Nahrung. Der Magen hat als Partner die Milz. In der Milz wird die Nahrung in Gu Qi umgewandelt. Der Körper selbst kann mit dem Gu Qi noch nichts anfangen. Es ist lediglich die erste Stufe in der Qi-Umwandlung und die Basis für weiteres. Die Hauptaufgabe der Milz ist die Transformation und der Transport.

Das gewonnen Gu Qi steigt nun in den oberen San Jiao ins Herz wo es zu es in Blut umgewandelt wird. Von dort geht’s es die Lunge entlang wo er zusammen mit dem Kong Qi das Zong Qi bildet.


Zong Qi

Zong Qi entsteht aus dem Qi der Nahrung und der Atmung. Zong Qi nährt das Herz und hat damit Einfluss auf das Blut und die Gefäße. Des Weiteren hat es Einfluss auf die Atmung und der Lunge.

Zong Qi sammelt sich in der Kehle und hat starken Einfluss auf unserem Sprechen bzw. Ausdruck und Kraft in der Stimme des Tieres. Der Lunge werden Trauer und Traurigkeit zugeordnet.  Bei Verlusten kann es vor Trauer den Brustkorb einschnüren und zu Krankheitsbildern führen wie Bronchitis und Husten. Tiefe Trauer oder Schock können uns regelrecht Sprachlos machen. Je länger das Krankheitsbild andauert desto geschwächter ist das Zong Qi und seien betroffenen Organe, Herz und Lunge.

Aus dem Zong Qi entsteht nun aus der treibenden Kraft des Yuan Qi das Zhen Qi.


Zhen Qi

Das Zhen Qi ist die vorletzte Stufe in dieser Qi-Umwandlung und aufgrund das es in der Lunge entstand heißt es die Lunge kontrolliert das Qi. Die letzte Umwandlungsstufe des Qi ist die Wandlung in Ying Qi welche untrennbar miteinander verbunden sind.


Ying Qi

Das Ying Qi nährt den Körper und die Organe. Zusammen mit dem Blut fließt es durch die Gefäße und in Leitbahnen. Auch dieses Qi kann mit einem Akupunkturpunkt angesprochen werden.


Wei Qi

Die TCM kennt das Immunsystem nicht als ein hochkomplexes Gebilde. Sie sieht die Abwehr, des Wei Qi in der Funktion einer Schutzwand, welcher von außen den Körper vor exogenen Pathologen Faktoren beschützt.  Das Wei Qi fließt außerhalb der Leitbahnen durch den Körper und wärmt dabei die Haut und die Muskulatur. Es zirkuliert unter der Haut. Die Haut wird der Lunge zugeordnet, daher steht das Wei Qi auch unter Kontrolle der Lunge. Eine Schwäche der Lunge bedeutet auch eine Schwäche im Wei Qi.

Wei Qi wird dem Yin zugeordnet. Es hat Bezug den Poren der Haut und auf das öffnen und schließen der Poren. Bei einer Schwäche des Wei Qi kann zu vermehrten Schweißausbrüchen kommen.  Das Wei Qi zirkuliert bis zu 50-mal durch den Körper: Tagsüber 25-mal außerhalb des Körpers, nachts 25-mal im Körper wo es sich in die Yin Organe zurückgeht.


Zhong-Qi

Das Qi welches zum Magen und Milz gehört. Störungen in dieser Region sind Störungen im mittleren San Jiao.


Zhen-Qi

Es beschreibt und umfasst alle die Qi-Arten welche aktiviert werden, wenn exogenen pathogenen Faktoren den Körper angreifen.  Ein gesundes Starken Jing kann den exogenen Pathogenen Faktoren gut entgegentreten. Das Jing bekommt hierzu Unterstützung aus dem Ying Qi und dem Wei Qi.

Wie wir erkennen können reicht für ein Name zur Erläuterung des Qi nicht aus.  Das Qi ist in seinen Erscheinungsformen und Umwandlungsphasen vielseitig und umfangreich als es mit nur einem Namen erläutert werden könnte.  Für das   Verstehen was Qi Letztendlich bedeutet reicht es, wenn man sich merkt das es „ist/sein“ bedeutet.


Das Konzept der TCM beruht auf der ganzheitlichen Betrachtung. Wir können nicht mit einzelnen Puzzelteilen eine Diagnose stellen. 

2 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comentários


bottom of page